Um von den Beiträgen und kritischen Bemerkungen der Forumsteilnehmer zu profitieren, wird eine Entwurfsfassung des (für die Zeitschrift LOG IN bestimmten) Aufsatzes hier zur Diskussion gestellt (siehe Anlage).
Er enthält ein didaktisches Konzept für den Einsatz von Squeak/Smalltalk als Programmiersprache und Entwicklungssystem im Informatikunterricht der Sekundarstufen I und II. Einige ausgewählte Beispiele illustrieren verschiedene Stadien des Unterrichtsganges. Dass die derzeit auf dem Markt befindlichen Informatik-Schulbücher mit Standardsoftware und Java arbeiten, hat unter anderem schlicht den Grund, dass die Lehrplanmacher und Schulbuchautoren Etoys/Squeak/Smalltalk nicht kannten. Dessen Vorteile, nämlich der leichte Einstieg (d. h. die Einfachheit, mit der man die Objekte zur Hand hat), zusammen mit dem gleitenden Übergang zum (nicht nur objektorientierten) Programmieren auf schließlich beliebig hohem Niveau sowie die Möglichkeit, „hinter die Kulissen zu schauen“ (Quelltexte zu studieren), sind so überzeugend, dass kein rational Denkender sich dem entziehen kann. Es müssen allerdings Unterrichtsmaterialien und Lehrbücher entwickelt und bereitgestellt werden, die sich an die Bildungsstandards und Lehrpläne halten und so gut ausgearbeitet sind, dass sie mit den Schulbüchern konkurrieren können. Es ist zu wünschen, dass sich einige Leute aus der Squeak-Gemeinde zusammenfinden, um gemeinsam solche Materialien zu erarbeiten und zu publizieren. SmalltalkJetzt.pdf |
On Tue, 22 Jun 2010, R. Baumann wrote:
> Es müssen allerdings Unterrichtsmaterialien und Lehrbücher entwickelt und > bereitgestellt werden, die sich an die Bildungsstandards und Lehrpläne > halten und so gut ausgearbeitet sind, dass sie mit den Schulbüchern > konkurrieren können. Es ist zu wünschen, dass sich einige Leute aus der > Squeak-Gemeinde zusammenfinden, um gemeinsam solche Materialien zu > erarbeiten und zu publizieren. Von mir gibt es da zumindest eine Baustelle, passend zu info10 am bayerischen Gymnasium: http://www.digitale-schule-bayern.de/ds.py?sid=35549120094c212090&_controller=DSController&Jahrgangsstufe10_sparte_hmid=1&faecherid=10&themaid=278#docs bzw. http://signalbscw.tcs.informatik.uni-muenchen.de/pub/bscw.cgi/d211278/info10_OOP_schlager.pdf Markus |
In reply to this post by R. Baumann
Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich...
Leider kommt der Artikel etwas spät für NRW. Die Weichen für das Zentralabitur im Beruflichen Gymnasium bzw. die hier vorausgehenden Richtlinien sind auf Java gestellt. Ich nehme zur Zeit auch an einer entsprechenden Lehrerfortbildung für Wirtschaftsinformatik im Beruflichen Gymnasium teil, die auf Java und Objektorientierung im Gymnasium vorbereitet. Die einhellige Meinung unter den Teilnehmern und den Dozenten ist, dass Java die am weitesten verbreitete Programmiersprache ist und deshalb genommen werden sollte und Smalltalk zu alt und die Verbreitung zu gering ist. Selbst eine Erweiterung der verwendbaren Programmiersprachen im Entwurf der didaktischen Jahrsplanung scheint zur Zeit undenkbar, da dann die Leute fehlen, die zukünftig die Aufgaben für das Zentralabitur erstellen können. Ob mit anderen Ideen die didaktische Komplexität reduziert werden kann oder nicht scheint da nicht so wichtig zu sein. Die Leute (die die Entscheidungen treffen oder vorbereiten) kennen Java, also wird auch Java genommen. Grüße, Markus |
"Die Leute (die die Entscheidungen treffen oder vorbereiten) kennen Java, also wird auch Java genommen" (Markus C). Bis diese Leute Squeak kennen, werden mindestesn 5 Jahre vergehen. Das Umdenken geht nicht von heute auf morgen; wir brauchen einen langen Atem (und überzeugende Unterrichtskonzepte und -beispiele). Gruß R. Baumann |
On Tue, 29 Jun 2010, R. Baumann wrote:
> "Die Leute (die die Entscheidungen treffen oder vorbereiten) kennen Java, > also wird auch Java genommen" (Markus C). > > Bis diese Leute Squeak kennen, werden mindestesn 5 Jahre vergehen. Das > Umdenken geht nicht von heute auf morgen; wir brauchen einen langen Atem > (und überzeugende Unterrichtskonzepte und -beispiele). > Vielleicht kann man an der Stelle auch ein wenig den Blick nach Bayern wenden: Dort steht in den Büchern auch Java, obschon in zumindest einem der Elftklassbücher auch eine Syntaxübersicht über Delphi und Python zu finden ist. Das erste Musterabitur war in der Erstfassung auch stark Java-orientiert - konkret ging es vor allem um typische Probleme bei typgebundenen Sprachen, was ich bei einer Multiplikatorenfortbildung dann z.B. auch moniert habe. Die Regelung bei uns ist jedenfalls die, daß das Abitur nicht an eine bestimmte Sprache gebunden sein soll. Die Sprache bestimmt der jewielige Kursleiter vor Ort. Was man dann mit Schülern macht, die nach der zehnten Klasse die Schule wechseln, ist eine andere - offene - Frage. Markus |
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