Hallo liebe Squeaker,
das Buch von Stephane ist jetzt frei verfügbar! Ich halte es für den Schuleinsatz für sehr geeignet. Wer will mit übersetzen? Viele Grüße, Rita Anfang der weitergeleiteten E-Mail: > Von: stephane ducasse <[hidden email]> > Datum: 26. Oktober 2008 09:50:48 MEZ > An: ESUG Mailing list <[hidden email]>, <[hidden email] > >, etoys <[hidden email]>, VW NC <[hidden email]> > Betreff: [Esug-list] Botsinc free > Antwort an: ESUG Mailing list <[hidden email]> > > Hi all > > I'm happy to announce that my book BotsInc http://smallwiki.unibe.ch/botsinc > will be free soon (in fact it is since 23 september). > I would like to thank ESUG http://www.esug.org for supporting > financially the buying of the book rights and giving the book to the > kid world. > > A catalan version will be available really soon thanks to jordi > delgado! > (Yes the french were not the first this time... We were the first > for the etoy book and squeak by example. :)) > > If you want to participate to a translation please contact me. I > will be setting up soon an infrastructure > to support any language translation. > > Stef > > > ------------------------ > Stéphane Ducasse > USTL - LILF - CNRS UMR 8022 - INRIA > [hidden email] > http://stephane.ducasse.free.fr > > "if you knew today was your last day on earth, what would you do > different? ... especially if, by doing something different, today > might not be your last day on earth" Calvin&Hobbes > > Tel 33 3 59 57 78 66 - Fax 33 3 59 57 78 50 > 40, avenue Halley, Parc Scientifique de la Haute Borne, > Bât.A, Park Plaza, Villeneuve d'Ascq, FR-59650, France. > > > > _______________________________________________ > Esug-list mailing list > [hidden email] > http://lists.esug.org/listinfo/esug-list > > > |
Hallo Rita,
On Sun, 26 Oct 2008, Rita Freudenberg wrote: > Hallo liebe Squeaker, > > das Buch von Stephane ist jetzt frei verfügbar! Ich halte es für den > Schuleinsatz für sehr geeignet. Wer will mit übersetzen? > Wenn ich helfen kann, helfe ich gerne. Markus |
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Hallo Rita,
ich würde mitmachen. Patty Rita Freudenberg schrieb: > Hallo liebe Squeaker, > > das Buch von Stephane ist jetzt frei verfügbar! Ich halte es für den > Schuleinsatz für sehr geeignet. Wer will mit übersetzen? > > Viele Grüße, > Rita > > Anfang der weitergeleiteten E-Mail: > >> Von: stephane ducasse <[hidden email]> >> Datum: 26. Oktober 2008 09:50:48 MEZ >> An: ESUG Mailing list <[hidden email]>, >> <[hidden email]>, etoys <[hidden email]>, VW >> NC <[hidden email]> >> Betreff: [Esug-list] Botsinc free >> Antwort an: ESUG Mailing list <[hidden email]> >> >> Hi all >> >> I'm happy to announce that my book BotsInc >> http://smallwiki.unibe.ch/botsinc will be free soon (in fact it is >> since 23 september). >> I would like to thank ESUG http://www.esug.org for supporting >> financially the buying of the book rights and giving the book to the >> kid world. >> >> A catalan version will be available really soon thanks to jordi delgado! >> (Yes the french were not the first this time... We were the first >> for the etoy book and squeak by example. :)) >> >> If you want to participate to a translation please contact me. I will >> be setting up soon an infrastructure >> to support any language translation. >> >> Stef >> >> >> ------------------------ >> Stéphane Ducasse >> USTL - LILF - CNRS UMR 8022 - INRIA >> [hidden email] >> http://stephane.ducasse.free.fr >> >> "if you knew today was your last day on earth, what would you do >> different? ... especially if, by doing something different, today >> might not be your last day on earth" Calvin&Hobbes >> >> Tel 33 3 59 57 78 66 - Fax 33 3 59 57 78 50 >> 40, avenue Halley, Parc Scientifique de la Haute Borne, >> Bât.A, Park Plaza, Villeneuve d'Ascq, FR-59650, France. >> >> >> >> _______________________________________________ >> Esug-list mailing list >> [hidden email] >> http://lists.esug.org/listinfo/esug-list >> >> >> > > > |
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Rita Freudenberg schrieb:
> Hallo liebe Squeaker, > > das Buch von Stephane ist jetzt frei verfügbar! Ich halte es für den > Schuleinsatz für sehr geeignet. Wer will mit übersetzen? > > Viele Grüße, > Rita Hallo! Ich habe es mir schon einmal durchgelesen ... im Kern vermittelt es die mentalen Modelle der Programmiersprache LOGO mit Turtle graphics ...turtle down ... go forward .... Aus didaktischen Gründen für den Unterricht *nicht* geeignet, ausser vielleicht für Kinder in der Vorschule ... Die mentalen Modelle *unterfordern* Kinderhirne. Die können weitaus mehr ... Frage ist nur, ob die Lehrerhirne nicht schneller überfordert sind ;-) Have fun, Guido Stepken |
Am 26.10.2008 um 17:48 schrieb stepken: > Rita Freudenberg schrieb: >> Hallo liebe Squeaker, >> >> das Buch von Stephane ist jetzt frei verfügbar! Ich halte es für >> den Schuleinsatz für sehr geeignet. Wer will mit übersetzen? >> >> Viele Grüße, >> Rita > Hallo! > > Ich habe es mir schon einmal durchgelesen ... im Kern vermittelt es > die mentalen Modelle der Programmiersprache LOGO mit Turtle > graphics ...turtle down ... go forward .... > > Aus didaktischen Gründen für den Unterricht *nicht* geeignet, ausser > vielleicht für Kinder in der Vorschule ... Es bietet für den Lehrer eine Möglichkeit, von Etoys zu Smalltalk zu kommen. Sicher muss man das nicht so machen und dass es das Beste ist, was man tun kann, sage ich auch nicht. Der Schritt zum "richtigen" Smalltalk ist dann nicht mehr so weit und wenn ihn nicht die Lehrer gehen, dann vielleicht die Schüler, selbständig, weil sie eine Idee bekommen haben. Es gibt Kara und Karol, was meist zu Java hinführt und ich fände es wichtig, da Alternativen anzubieten. Rita > > > Die mentalen Modelle *unterfordern* Kinderhirne. Die können weitaus > mehr ... Frage ist nur, ob die Lehrerhirne nicht schneller > überfordert sind ;-) > > Have fun, Guido Stepken > > |
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Hallo Guido,
Vorneweg noch vielen Dank für den anregenden Fragenkatalog zu meiner info10-Geschichte. Einiges davon ist ohnedies ins Auge gefaßt, anderes kratzt merklich an den Grenzen, inwieweit ich selber die Objektorientierung bislang 'gefressen' habe. Die hohe Kunst der Klasse behavior ist z.B. etwas, das sich mir zugegebenermaßen nicht auf Anhieb intuitiv von selbst eröffnete - das dauerte ein wenig. Nun ja, Lehrerhirn, zudem aus Bayern... ;-) On Sun, 26 Oct 2008, stepken wrote: > Rita Freudenberg schrieb: >> Hallo liebe Squeaker, >> >> das Buch von Stephane ist jetzt frei verfügbar! Ich halte es für den >> Schuleinsatz für sehr geeignet. Wer will mit übersetzen? >> >> Viele Grüße, >> Rita > Hallo! > > Ich habe es mir schon einmal durchgelesen ... im Kern vermittelt es die > mentalen Modelle der Programmiersprache LOGO mit Turtle graphics ...turtle > down ... go forward .... > > Aus didaktischen Gründen für den Unterricht *nicht* geeignet, ausser > vielleicht für Kinder in der Vorschule ... > > Die mentalen Modelle *unterfordern* Kinderhirne. Die können weitaus mehr ... > Frage ist nur, ob die Lehrerhirne nicht schneller überfordert sind ;-) > gesehen sind die darin vermittelten Konzepte so ziemlich genau das, was unsere Fachdidaktiker für die 7. Jahrgangsstufe als passend eingestuft haben und im Normalfall mit Robot Karol zu vermitteln versuchen. Konkret heißt das vor allem, daß solche Sachen in der Schule 'auf dem Plan stehen', weshalb es nicht schadet, dazu passende Werkzeuge anzubieten, so man z.B. smalltalk unters Volk bringen will. Ich selber arbeite auch in der 10. oder 11. Jahrgangsstufe immer mal wieder mit Turtle-Grafiken als einer Spielwiese für Schleifenkonstrukte und habe nicht gerade den Eindruck, meine Schüler damit zu unterfordern - natürlich ist das irgendwo schade, aber sie haben oft erhebliche Schwierigkeiten, geometrische Muster, die man ihnen vorgibt, richtig zu analysieren. Aber das sind eben auch Jugendhirne, die schon ein paar Jahre an schulischer Konditionierung durchlaufen haben, und das ganze ein eher mathematisches Problem. Mag schon sein, daß Kinderhirne da unverkrampfter und dadurch intuitiv erfolgreicher zu Werke gehen, ehe sie von Metakonzepten erschlagen werden, die wir ihnen beizubringen haben. Wenn du Lust hast, schau dir einfach einmal die Lehrpläne und die zugehörigen Schulbücher (ganz konkret z.B. Gym 10. Klasse, Bayern) an. Vor allem über die Bücher wirst du dich wohl gar nicht freuen, schätze ich. Aber das ist der Ist-Zustand - ganz neu. Schöne Grüße Markus ----------------------------------------------- Markus Schlager [hidden email] |
In reply to this post by Rita Freudenberg
Hallo, Markus!
"Schleifenkonstrukte" ... Wenn ich den Ausdruck schon lese, ist mir klar, dass das überlegene Konzept vo Iteratoren, Autoboxing ... genauer - die mentalen Modelle dahinter nicht direkt schon am Anfang vermittelt werden ... Man kann durch *vereinfachende* Modelle Kids auch regelrecht *versauen*. Ich weiss dass daher, dass ich verzweifelt mal versucht habe, Programmierern - aus der Basic-Schiene kommend - mal C++/Java/Smalltalk Konzepte beizubringen ... nur ein paar wenige von denen reissen ganze Programmierer - Teams in ihrer Leistung herunter ... Und ich weiss es daher, weil ich selber mal mit VC20 begonnen habe ;-( Ich halte daher den Ansatz grundsätzlich für *nicht geeignet*, weil es dann nur die wenigsten schaffen, die mentalen Modelle in ihrem Hirn wieder umzustricken ... Viele Grüße, Guido _____________________________________________________________________ Der WEB.DE SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! http://smartsurfer.web.de/?mc=100071&distributionid=000000000066 |
In reply to this post by Markus Schlager-2
Hallo Liste,
ich finde es toll, dass BotsInc uebersetzt wird! :-) Wuerde mithelfen, aber da ich naechstes Jahr nicht in Deutschland bin, sehe ich nicht, wie ich mich einbringen kann.. Nichtsdestotrotz brennt es mir auf der Zunge: Ein Freund von mir verwendet Scratch(!) in seiner Oberstufe, da die Schueler Schwierigkeiten mit der informatischen und algorithmischen Denkweise haben. Ich habe vergessen ob 10. Klasse oder gar Abitur. Beim Programmieren mit BotsInc. und dann auch noch mit einer 'echten' Programmiersprache, sehe ich nicht, dass es "die Hirne unterfordert".. Aber ich bin auch keine Informatiklehrerin.. Liebe Gruesse franzi |
In reply to this post by Rita Freudenberg
Hallo Franzi!
> Nichtsdestotrotz brennt es mir auf der Zunge: Ein Freund von mir > verwendet Scratch(!) in seiner Oberstufe, da die Schueler > Schwierigkeiten mit der informatischen und algorithmischen Denkweise > haben. Ich habe vergessen ob 10. Klasse oder gar Abitur. Schon mal aufgefallen, dass die Logikkacheln in Scratch exakt den Nassi-Shneidermann - Diagrammen entsprechen? http://images.google.de/images?hl=de&resnum=0&q=nassi-shneiderman&um=1 > Beim Programmieren mit BotsInc. und dann auch noch mit einer 'echten' > Programmiersprache, sehe ich nicht, dass es "die Hirne unterfordert"... Wenn die mentalen Modelle dahinter zu einfach sind, verlieren die Schüler sogar das Interesse daran ... sie schaffen dann oft noch nicht einmal diesen Primitivkram ... sie würden aber komplexere mentale Modelle locker schaffen, weil ihnen das dann viel interessanter vorkommt ... Viele schließen fälschlicherweise, dass das Niveau noch weiter gesenkt werden müsse. Das ist das Dilemma der SPD und der Gesamtschulen in NRW der 80er Jahre gewesen ... Jeder muss das Abi schaffen können ... soweit wird das Niveau gesenkt ... den Lehrern kam das auch entgegen ... sie brauchten dann auch keine moderne Didaktik und neue Inhalte, Sprachen lernen ... Und was ist heute ... Ich weiß, dass sogar leicht behinderte Kinder mit 4 schon fließend 3 Sprachen sprechen können ... nur unsere Pädagogen sind zu ungebildet ;-( Die können meist nur eine fließend ... Deutsch :-( Warum nicht Mathe - Unterricht mal zur Abwechslung in Arabisch? (da haben wir ja Mathe her ;-) Have fun, Guido _________________________________________________________________________ In 5 Schritten zur eigenen Homepage. Jetzt Domain sichern und gestalten! Nur 3,99 EUR/Monat! http://www.maildomain.web.de/?mc=021114 |
Guido Stepken schrieb:
>Wenn die mentalen Modelle dahinter zu einfach sind, verlieren die Schüler sogar das Interesse daran ... sie schaffen dann oft noch nicht einmal diesen Primitivkram ... sie würden aber komplexere mentale Modelle locker schaffen, weil ihnen das dann viel interessanter vorkommt ... Viele schließen fälschlicherweise, dass das Niveau noch weiter gesenkt werden müsse. > >Das ist das Dilemma der SPD und der Gesamtschulen in NRW der 80er Jahre gewesen ... Jeder muss das Abi schaffen können ... soweit wird das Niveau gesenkt ... den Lehrern kam das auch entgegen ... sie brauchten dann auch keine moderne Didaktik und neue Inhalte, Sprachen lernen ... Und was ist heute ... Ich weiß, dass sogar leicht behinderte Kinder mit 4 schon fließend 3 Sprachen sprechen können ... nur unsere Pädagogen sind zu ungebildet ;-( Die können meist nur eine fließend ... Deutsch :-( Warum nicht Mathe - Unterricht mal zur Abwechslung in Arabisch? (da haben wir ja Mathe her ;-) > > > Bullshit. Christian > >Have fun, Guido > > > I do. |
In reply to this post by Rita Freudenberg
> Guido Stepken schrieb:
> > >Wenn die mentalen Modelle dahinter zu einfach sind, verlieren die Schüler sogar das Interesse daran ... sie schaffen dann oft noch nicht einmal diesen Primitivkram ... sie würden aber komplexere mentale Modelle locker schaffen, weil ihnen das dann viel interessanter vorkommt ... Viele schließen fälschlicherweise, dass das Niveau noch weiter gesenkt werden müsse. > > > >Das ist das Dilemma der SPD und der Gesamtschulen in NRW der 80er Jahre gewesen ... Jeder muss das Abi schaffen können ... soweit wird das Niveau gesenkt ... den Lehrern kam das auch entgegen ... sie brauchten dann auch keine moderne Didaktik und neue Inhalte, Sprachen lernen ... Und was ist heute ... Ich weiß, dass sogar leicht behinderte Kinder mit 4 schon fließend 3 Sprachen sprechen können ... nur unsere Pädagogen sind zu ungebildet ;-( Die können meist nur eine fließend ... Deutsch :-( Warum nicht Mathe - Unterricht mal zur Abwechslung in Arabisch? (da haben wir ja Mathe her ;-) > > > > > > > Bullshit. Leider nein. Z.B. hier in Berlin gibt es ein echtes politisches Problem .. in manchen Stadtteilen sprechen über 80% der Kinder, die in die Schule kommen, türkisch. Der Berliner Senat hat es nicht geschafft, Lehrern genügend z.B. türkisch beizubringen, damit der Unterricht voran kommen kann ... Sehr viele Kinder sprechen schon 3 Sprachen, bevor sie überhaupt in die Schule kommen (Vater, Mutter anderer Nationalität, in Berlin lebend) ... Unsere Lehrer sind einfach zu doof. Die können einfach zuwenige Sprachen und weigern sich sogar, welche zu lernen ... Meiner Ansicht nach ... Aber wir schweifen hier zu sehr von Smalltalk ab, oder? Jedenfalls kann man Menschen mit *veralteteten* mentalen Modellen versauen ... alles, was sie darauf aufbauend dann lernen, sortieren sie geistig dann immer nur dann in diese veralteten Schubladen ein ... Soweit dann zu den Parallelen im Informatik- Unterricht. Have fun, Guido _________________________________________________________________________ In 5 Schritten zur eigenen Homepage. Jetzt Domain sichern und gestalten! Nur 3,99 EUR/Monat! http://www.maildomain.web.de/?mc=021114 |
In reply to this post by stepken
Hallo Guido,
On Sun, 26 Oct 2008, Guido Stepken wrote: >> Beim Programmieren mit BotsInc. und dann auch noch mit einer 'echten' >> Programmiersprache, sehe ich nicht, dass es "die Hirne unterfordert"... > > Wenn die mentalen Modelle dahinter zu einfach sind, verlieren die Schüler sogar das Interesse daran ... sie schaffen dann oft noch nicht einmal diesen Primitivkram ... sie würden aber komplexere mentale Modelle locker schaffen, weil ihnen das dann viel interessanter vorkommt ... Viele schließen fälschlicherweise, dass das Niveau noch weiter gesenkt werden müsse. > > Das ist das Dilemma der SPD und der Gesamtschulen in NRW der 80er Jahre > gewesen ... Jeder muss das Abi schaffen können ... soweit wird das > Niveau gesenkt ... den Lehrern kam das auch entgegen ... sie brauchten > dann auch keine moderne Didaktik und neue Inhalte, Sprachen lernen ... > Und was ist heute ... Ich weiß, dass sogar leicht behinderte Kinder mit > 4 schon fließend 3 Sprachen sprechen können ... nur unsere Pädagogen > sind zu ungebildet ;-( Die können meist nur eine fließend ... Deutsch > :-( Warum nicht Mathe - Unterricht mal zur Abwechslung in Arabisch? (da > haben wir ja Mathe her ;-) Absenkung des Abiturniveaus, damit es jeder schafft, erleben wir hier gerade auch wieder einmal. Aber aus dem, was ich an der Schule erlebe, kann ich dir nicht darin recht geben, daß das den Lehrern entgegenkomme. Da wirst du kaum einen finden, der nicht den guten alten Leistungskursen nachtrauert und den Niveauverfall beklagt. Das mit den ungebildeten Pädagogen ist auch so eine zweischneidige Sache. Erst unlängst durfte ich meinem Mathe-LK gegenüber erst wieder einmal erklären, wie so jemand wie ich auf die Idee kommt, Lehrer zu werden, wo die Lehramtsstudenten doch eigentlich im Normalfall eher schlechte Studenten seien. Noch ist es in der Tat wenig reizvoll für gute Leute, diesen Beruf zu ergreifen, solange er mit diesem Makel behaftet ist. Freilich weiß ich selber, wie mittelmäßig viele Leute in unserem Geschäft sind. Aber das ist wohl fast ein Henne-Ei-Problem, das viel mit Einstellungspolitik zu tun hat, bei der alle paar Jahre die besten Leute nicht unterkommen und bald darauf einfach jeder genommen wird. Auf, ihr klugen Köpfe dieser Welt: Werdet Lehrer! Und sorgt dafür. daß die Herrschaften an den Universitäten endlich aufhören, die Lehramtsstudenten nur als notwendiges Übel mitzuziehen. Das jedenfalls war über weite Strecken meine Erfahrung in meiner Studienzeit. Aber immerhin ist Bildung derzeit endlich wieder ein Thema, mit dem sich Politik treiben läßt. Fremdsprachigen (oder zumindest bilingualen) naturwissenschaftlichen Unterricht gab es auch schon immer wieder einmal in Schulversuchen. Es ist schade, daß du Lehrer prinzipiell so unterschätzt, wie du es ihnen ihren Schülern gegenüber vorwirfst. Freilich kann ich deine Haltung durchaus nachvollziehen, aber manchmal nervt die Pauschalschelte doch etwas. Der kreative Spielraum schränkt sich etwas ein, wenn man dauernd alles juristisch wasserdicht machen muß und auch noch dauernd darauf zu sehen hat, daß Schüler problemlos die Schule wechseln können sollen. Ehrlich gesagt, bin ich durchaus ein wenig gespannt, wie lange ich z.B. in info10 überhaupt etwas Anderes als Java werde machen *dürfen*. Wenn da ein Elter dumm nachfragt, kann leicht eine Ausführungsbestimmung folgen, die mir meine Nischen verbietet. Zu den "Schleifenkonstrukten": Ich lese lange genug smalltalk-mailinglisten, um verstanden zu haben, welch tolle Sache Iteratoren sind. Aber das hilft mir nichts, solange im Lehrplan steht, daß ich for- und while-Schleifen zu lehren habe. Also muß ich die zumindest kurz mit einfachen Beispielen machen. Das ist ein juristisches Problem. Es gibt genug Sachen, die ich nicht verstehe: Etwa die Panik, die so viele Didaktiker/Kollegen in der Informatik haben, wenn es um das Variablenkonzept geht (da merkt man eben deutlich das Pascal-Erbe, wo die Schüler traditionell an den mathematischen Algorithmen gescheitert zu sein scheinen). Genauso befremdlich ist für mich ein spontaner Konsens unter führenden Kollegen darüber, daß es in einem Jahr Informatikunterricht in einer 10. Jahrgangsstufe zum Thema OOP ausgeschlossen ist, GUI-Programmierung zu schaffen. Du hast schon recht mit der Unterschätzung der Schüler. Ich selber bekomme immer wieder Verwunderung darüber zurückgemeldet, daß Schüler mein Anspruchsniveau auch nicht wesentlich schlechter bewerkstelligen als andere das anderer Kollegen, die sich solche Aufgaben wie ich gar nicht zu stellen trauen. Die Verlockung ist groß, auf politisch gesetzte Rahmenbedingungen zu schimpfen, aber das ist auch kein produktiver Lösungsansatz. Schöne Grüße Markus ----------------------------------------------- Markus Schlager [hidden email] |
In reply to this post by Rita Freudenberg
Hallo, Markus! > Es gibt genug Sachen, die ich nicht verstehe: Etwa > die Panik, die so viele Didaktiker/Kollegen in der Informatik haben, wenn > es um das Variablenkonzept geht (da merkt man eben deutlich das > Pascal-Erbe, wo die Schüler traditionell an den mathematischen Algorithmen > gescheitert zu sein scheinen). Hmmmm, wenn in Smalltalk alles Objekte sind, also auch Zahlen, was für ein Typ Objekt sind dann Variablen??????????? Aus welchen Klassen bekommt das Objekt "Variable" seine Eigenschaften? Was vererbt sich von Typ "Zahl" an den Typ "Variable"? *lach* Aber mach Dir kein Hirn ... auch viele jahrzehntelange Smalltalk Profis haben das nie kapiert ;-) Viele liebe Grüße, Guido _______________________________________________________________________ Jetzt neu! Schützen Sie Ihren PC mit McAfee und WEB.DE. 30 Tage kostenlos testen. http://www.pc-sicherheit.web.de/startseite/?mc=022220 |
In reply to this post by stepken
> Wenn die mentalen Modelle dahinter zu einfach sind, verlieren die Schüler sogar das Interesse daran ... sie schaffen dann oft noch nicht einmal diesen Primitivkram ... sie würden aber komplexere mentale Modelle locker schaffen, weil ihnen das dann viel interessanter vorkommt ... Viele schließen fälschlicherweise, dass das Niveau noch weiter gesenkt werden müsse.
Also liegt es an den Aufgaben, an den Probleme, den man den Kindern stellt und nicht an dem Werkzeug mit dem diese Probleme bearbeitet werden?! |
In reply to this post by stepken
Hallo Guido,
On Sun, 26 Oct 2008, Guido Stepken wrote: >> Es gibt genug Sachen, die ich nicht verstehe: Etwa >> die Panik, die so viele Didaktiker/Kollegen in der Informatik haben, wenn >> es um das Variablenkonzept geht (da merkt man eben deutlich das >> Pascal-Erbe, wo die Schüler traditionell an den mathematischen Algorithmen >> gescheitert zu sein scheinen). > > Hmmmm, wenn in Smalltalk alles Objekte sind, also auch Zahlen, was für ein Typ Objekt sind dann Variablen??????????? > > Aus welchen Klassen bekommt das Objekt "Variable" seine Eigenschaften? Was vererbt sich von Typ "Zahl" an den Typ "Variable"? > > *lach* Aber mach Dir kein Hirn ... auch viele jahrzehntelange Smalltalk Profis haben das nie kapiert ;-) > eine Variable heißt einmal nicht 'x' (oder die Hypotenuse beim Pythagoras nicht 'c'). Die Schwierigkeit, die Schüler haben, ist die, daß Variablen etwas sind, für das man Werte einsetzen kann (und sich vielleicht gelegentlich Gedanken machen sollte, was für Werte das sind). Dieser Vorgang des 'Einsetzens' scheint erhebliche Probleme zu bereiten. Im Grunde geht es einfach um die Trennung von Name und Wert. Markus |
In reply to this post by Franziska Krueger
Franziska Krueger schrieb:
>> Wenn die mentalen Modelle dahinter zu einfach sind, verlieren die Schüler sogar das Interesse daran ... sie schaffen dann oft noch nicht einmal diesen Primitivkram ... sie würden aber komplexere mentale Modelle locker schaffen, weil ihnen das dann viel interessanter vorkommt ... Viele schließen fälschlicherweise, dass das Niveau noch weiter gesenkt werden müsse. >> > > Also liegt es an den Aufgaben, an den Probleme, den man den Kindern > stellt und nicht an dem Werkzeug mit dem diese Probleme bearbeitet > werden?! > > Hallo, Franzi! Ich denke - weder - noch! Das Denkmodell - Aufgabe|Problem|Werkzeug ist insgesamt völlig untauglich .... Warum? In der Programmierung passt sich das Werkzeug dynamisch an die Problemstellung an, Problemstellungen *wirken* auf Werkzeuge verändernd ... Z.B. halten immer noch Heerscharen von Entwicklungschefs an SQL Datenbanken fest, ohne Sinn und Verstand. Da werden Persistenz-Werkzeuge, OO-Wrapper eingesetzt, Anwendungen verkompliziert, Lösungen für Probleme gesucht (und irgendwie auch aufwändig gefunden), die sie ohne Relationale Datenbanken gar nicht hätten ;-( Stelle eine Aufgabe, lass Mensch selber ein Werkzeug zur Lösung konstruieren/suchen .... Aber stattdessen werden Schüler/Studenten in völlig untaugliche Systeme hineingepresst. Und am Ende der Ausbildung sind alle stolz, dass sie nun JAVA/SQL "können" ... erzählt man ihnen, dass das alles Schwachsinn ist, das mit Smalltalk/Gemstone oder .../Caché viel eleganter und schneller geht, sind sie auch noch beleidigt. Auch von MVCC oder MVRC / Snapshot Isolation, Fulltext Hash Index oft noch nie etwas gehört ... (Warum kann Google in hunderten von Pentabyte Daten in Millisekunden suchen, und ein SQL Server ist mit einer simplen Query manchmal tagelang beschäftigt?????) Fragt man dann Donald E. Knuth Algorithmen ab, Fehlanzeige - die kennen die Bücher noch nicht einmal. Das finde ich, ist das Kranke in Unternehmen und dem Informatikunterricht in Schulen und Uni's .... Ich habe angefangen von Basic über Pascal, Modula2, Prolog, Lisp, .....C, C++, Java, Smalltalk ...diverse Assembler ... inzwischen 21 Programmiersprachen gelernt und ich weiss genau, *dass* es Probleme gibt, die ich in 500 Zeilen LISP oder Prolog sehr einfach an einem Tag erschießen kann, während ein JAVA Programmierer-Team dafür 3 Jahre braucht. Geistige Armut (...Inzucht) ist das in unseren Leeranstalten .... Und ich bleibe dabei, dass Botsinc auf dem Niveau von Vorschulkindern ist. Programmiersprache LOGO - Nimm einen Griffel in die Hand, senke Deinen Griffel, ziehe nach rechts 5cm, hebe ihn, gehe 10cm nach oben, senke ihn ... - Diese mentalen Modelle kriegen Menschen im Alter von 2 Jahren schon locker gebacken!!! Aber wenn hier einige meinen, dass das pädagogisch wertvoll sei .... armes Deutschland .... kein Wunder, dass wir Spezialisten (Programmier-Cracks) inzwischen im Ausland einkaufen müssen ... Es werden zuwenig mentale Modelle trainiert! Unsere Lehrer beherrschen einfach zu wenige. Ich habe mich gestern noch mit einer Informatikerin aus der Ukraine unterhalten, programmiert C++ Sicherheitsysteme für eine große Bank. Sogar die lacht sich über unser Bildungsniveau schief ... So, genug herumgemosert .... ;-) Wohlgemerkt - das alles ist nicht nur meine Meinung ... Have fun, Guido Stepken |
In reply to this post by Markus Schlager-2
Hallo, Markus!
> Falsch verstanden, das Problem mit den Variablen ist viel banaler: > Wehe, eine Variable heißt einmal nicht 'x' (oder die Hypotenuse beim > Pythagoras nicht 'c'). Die Schwierigkeit, die Schüler haben, ist die, > daß Variablen etwas sind, für das man Werte einsetzen kann (und sich > vielleicht gelegentlich Gedanken machen sollte, was für Werte das > sind). Dieser Vorgang des 'Einsetzens' scheint erhebliche Probleme zu > bereiten. Im Grunde geht es einfach um die Trennung von Name und Wert. Stimmt. Ist mir auch schon aufgefallen, das Problem. Habe ich einfach gelöst bekommen, indem ich ein verwandtes, mentales Modell aus dem Alltag verwendet habe: Bezeichner und Bezeichnetes trennen: Korb_mit_Inhalt .... ist die Variable ... egal, ob man nun Äpfel, Birnen, ... hineinlegt, wieder herausnimmt, es bleibt immer derselbe Bezeichner: Korb_mit_Inhalt. Problem ist oft nur, dass die mentalen Modelle, die Lehrer so beherrschen, Bezeichner und Bezeichnetes nicht sauber voneinander trennen. Mangelnde Bildung in Philosophie. Genau da werden diese mentalen Modelle trainiert. Ausgefeiltere mentale Modelle muss man bei OO-Sprachen anwenden, um erklären zu können, *das* sich der Korb seinem Inhalt (Typ) anpasst ... um z.B. nicht nur Äpfel oder Birnen, Obstsalat, Flüssigkeiten, Reiss ... sondern auch Auto's, Häuser ... da hinein packen zu können ... und die Methoden, wie man ein Haus in einen Korb "verpackt" müssen sich auch ändern ....;-) Im Grunde kann man alle mentalen Modelle der fortgeschrittenen Programmierung dem Alltag entnehmen, man muss nur die Augen aufhalten ;-) Es bedarf halt einer Didaktik speziell für Informatikunterricht ... daran fehlt es überall in Deutschland ... Viele Informatiklehrer sind völlig konzeptlos, was das angeht ... Have fun, Guido Stepken |
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