Hallo zusammen,
ich bin Lehramtsstudent in Hamburg (Oberstufe allgemeinbild. Schulen, Chemie und Informatik) und möchte im Rahmen eines Vertiefungsseminars "Didaktik der Informatik" über Squeak referieren. Diesbezüglich habe ich folgende Fragen: Gibt es Unterrichtseinheiten zu Squeak? Gibt es Erfahrungen, in welcher Klassenstufe/Schulform Squeak wie und warum eingesetzt wird? ... die Liste ist lang, beide Fragen reichen jedoch für den Anfang. Ich möchte nicht Smalltalk als DIE Programmiersprache vorstellen, denn es geht primär um Problemanalysen der Schüler mit einem Werkzeug, das für die jeweilige Aufgabe geeignet ist. Genauso wie ich für Datenbanken, ERM etc. mySQL benutzen würde, könnte ich genausogut (naja..) Access verwenden. Mir schwebt vor, eine Einführung in OOP mit Squeak zu entwerfen. Eine Alternative wäre BlueJ, ich finde jedoch die Möglichkeiten, die Squeak bietet, für Schüler anschaulicher. Ich freue mich auf Eure Antworten! Gruß, Mirek |
Hallo Mirek,
> > ich bin Lehramtsstudent in Hamburg (Oberstufe allgemeinbild. Schulen, > Chemie und Informatik) und möchte im Rahmen > eines Vertiefungsseminars "Didaktik der Informatik" über Squeak > referieren. > Diesbezüglich habe ich folgende Fragen: > > Gibt es Unterrichtseinheiten zu Squeak? Auf deutsch leider kaum was! Noch. In Magdeburg wird das "Powerful ideas for the class room"-Buch z.Zt. auf deutsch übersetzt, dort findet sich dann zumindest sehr schöne Unterrichtseinheiten zum Thema Schwerkraft. Aber genau hier drückt bei uns der Schuh! Der Verein hat auch etwas Kohle übrig, was wir liebend gerne für Unterrichtseinheiten verwenden wollen: Also LEUTE: Schlagt doch bitte vor, für wieviel Ihr bereit wärt, solche zu erstellen. > Gibt es Erfahrungen, in welcher Klassenstufe/Schulform Squeak wie und > warum eingesetzt wird? Ich habe mir das Buch "Didaktik der Informatik" http://beat.doebe.li/bibliothek/b00710.html von Peter Hubwieser gekauft. Dort wird explizit nicht auf eine spezielle Umgebung eingegangen, aber die verwendeten Beispiele scheinen mir, insofern sie objektorientertes Spielen, Denken, Programmieren und weniger relationale Datenbanken betreffen, leicht mit Squeak nachstellbar. An eines erinnere ich mich, ich glaube, es war für die 6. Klasse: Modellieren sie die Einrichtung ihres Wohnzimmers nach. Wenn man da ein Pixel = 1 cm setzt, kann man schnell mit den Morphs schöne Zimmer bauen und braucht kein Corel-Draw, was dort beispielhaft erwähnt wird. Bei objekt-orientierten Programmierübungen in der Oberstufe hat man dann ja ein mächtiges Smalltalk zur Verfügung. Von konkreten Erfahrungen im deutschsprachigen Raum können Dir andere bestimmt mehr erzählen. > ... > die Liste ist lang, beide Fragen reichen jedoch für den Anfang. Frag ruhig und fordere, wir brauchen noch ein paar Kunden... Viele Grüße, Markus |
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* Mirek Hancl <[hidden email]> [040430 14:13]:
> Hallo zusammen, > > ich bin Lehramtsstudent in Hamburg (Oberstufe allgemeinbild. Schulen, > Chemie und Informatik) und möchte im Rahmen > eines Vertiefungsseminars "Didaktik der Informatik" über Squeak referieren. > Diesbezüglich habe ich folgende Fragen: > > Gibt es Unterrichtseinheiten zu Squeak? ja, ich habe einiges in Spanien bei der LinEx Leuten gesehen. Es liegt teilweise auch in englisch vor. -> Internet -> Linex.es -> download > Gibt es Erfahrungen, in welcher Klassenstufe/Schulform Squeak wie und > warum eingesetzt wird? > ... > die Liste ist lang, beide Fragen reichen jedoch für den Anfang. > > Ich möchte nicht Smalltalk als DIE Programmiersprache vorstellen, denn > es geht primär um Problemanalysen der Schüler mit > einem Werkzeug, das für die jeweilige Aufgabe geeignet ist. > Genauso wie ich für Datenbanken, ERM etc. mySQL benutzen würde, könnte > ich genausogut (naja..) Access verwenden. > Mir schwebt vor, eine Einführung in OOP mit Squeak zu entwerfen. > Eine Alternative wäre BlueJ, ich finde jedoch die Möglichkeiten, die > Squeak bietet, für Schüler anschaulicher. ich wuerde mich freuen, wenn du deine ersten Zwischenergebnisse in Karlsruhe beim Linuxtag im Skolelinux Klassenzimmer praesentieren wuerdest. Viele Gruesse! Kurt -- LUG Ravensberg http://www.lugrav.de neu! http://www.skolelinux.de bitte: http://www.lug-owl.de/Mailingliste/hints.epo [hidden email] GnuPG Key ID 0xE263 FCD4 |
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On 30 Apr 2004 at 14:12, Mirek Hancl wrote:
> Hallo zusammen, > > ich bin Lehramtsstudent in Hamburg (Oberstufe allgemeinbild. Schulen, > Chemie und Informatik) und möchte im Rahmen > eines Vertiefungsseminars "Didaktik der Informatik" über Squeak referieren. > Diesbezüglich habe ich folgende Fragen: > > Gibt es Unterrichtseinheiten zu Squeak? > Gibt es Erfahrungen, in welcher Klassenstufe/Schulform Squeak wie und > warum eingesetzt wird? Ich werde im Sommer bei der Informatica feminale einen Squeak-Kurs halten und bin dabei, den vorzubereiten. Erfahrungen habe ich dann erst Ende September ... > ... > die Liste ist lang, beide Fragen reichen jedoch für den Anfang. > > Ich möchte nicht Smalltalk als DIE Programmiersprache vorstellen, denn > es geht primär um Problemanalysen der Schüler mit > einem Werkzeug, das für die jeweilige Aufgabe geeignet ist. > Genauso wie ich für Datenbanken, ERM etc. mySQL benutzen würde, könnte > ich genausogut (naja..) Access verwenden. > Mir schwebt vor, eine Einführung in OOP mit Squeak zu entwerfen. > Eine Alternative wäre BlueJ, ich finde jedoch die Möglichkeiten, die > Squeak bietet, für Schüler anschaulicher. In meinem Kurs will ich auch eine Einführung in OOP mit Squeak geben. Er wird 15 Unterrichtseinheiten umfassen. Ich orientiere mich schon an den vorhandenen Tutorials, allerdings halte ich das "Drive-a-car" für nicht so passend, da meine Zielgruppe Studienanfänger bzw. Abiturientinnen sind. Ich wollte eine Animation für die Einführung nehmen und sie nach der Einführung eine komplexere Aufgabe lösen lassen, ein Spiel oder eine kleinere Simulation. Ich habe noch nicht viel gemacht, werde aber den fertigen Kurs auch zur Verfügung stellen. Viele Grüße, Rita Freudenberg > > Ich freue mich auf Eure Antworten! > > Gruß, Mirek |
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Mirek Hancl wrote:
> Hallo zusammen, > > Gibt es Unterrichtseinheiten zu Squeak? Ich habe Squeak als OOP-Werkzeug in einem sehr leistungsunwilligen Grundkurs in der Jahergangsstufe 12 eingesetzt. > Gibt es Erfahrungen, in welcher Klassenstufe/Schulform Squeak wie und > warum eingesetzt wird? Ich kann bestätigen, dass Squeak eigentlich ein hervorragendes Werkzeug für die Gymnasiale Oberstufe ist. Dazu habe ich auch einen Artikel für die Zeitschrift Log In geschrieben; ob und wann der erscheinen wird weiß ich aber nicht. Ich plane, Squeak in einer AG in der Mittelstufe einzusetzen. Ich habe dort eine Klasse in Mathematik (nächstes Schuljahr: Klasse 7) und eine Reihe von Schülern, gerade auch Mädchen, haben mich gefragt, ob ich ihnen nicht zeigen können "wie man programmiert". Ich habe vor, das mit Squeak auszuprobieren. Mein Problem ist dabei, das ich noch nicht die Squeak-Land-"Denke" erworben habe; ich denke in klassischen OOP-Strukturen (ich war schon in den 80ern von Smalltalk begeistert). Mir ist noch unklar, ob ich sehr analytisch an die Sache herangehen soll (welche Klassen muss ich ableiten, damit ich das machen kann, was ich machen will) oder auf SqueakLand-Manier (ich klone irgend welche Objekte und ändere Attribute(?)). Die klassische OOP-Denke ist vielleicht für Klasse 7 eine Überforderung; die SqueakLand-Denke führt vielleicht nicht weiter, sie ist zu wenig abstrakt. Aber ich kann das noch nicht beurteilen. > Ich freue mich auf Eure Antworten! Ich stecke im Moment mitten in Abitur-Prüfungen und Korrekturen und lese diese Liste nur 1..2-Mal im Monat. Hoffentlich kommt meine Antwort nicht zu spät. kf |
Hallo,
angeregt durch Esthers berechtigte Kritik, dass Autofahren auf Dauer langweilig ist, werde ich am Linuxtag mit einer oder zwei Unterrichtseinheiten: "Goldener Schnitt und Fibonacci-Zahlen mit Etoys" anfangen. Freue mich über pädagogische Unterstützung jeder Art. Ich hab da auch schon ein wenig Erfahrung gesammelt und kann sagen, dass Industriedesign-Studenten, die vorher noch nie programmiert hatten, mit Etoys _wesentlich_ weniger Probleme hatten, Fibonacci-Zahlen oder goldene Verhätnisse zu erzeugen, als mit Klassenbrowser und Co. Viele Grüße, Markus Am Dienstag, 01.06.04 um 09:48 Uhr schrieb Klaus Füller: > Mirek Hancl wrote: >> Hallo zusammen, >> Gibt es Unterrichtseinheiten zu Squeak? > > Ich habe Squeak als OOP-Werkzeug in einem sehr leistungsunwilligen > Grundkurs in der Jahergangsstufe 12 eingesetzt. > >> Gibt es Erfahrungen, in welcher Klassenstufe/Schulform Squeak wie und >> warum eingesetzt wird? > > Ich kann bestätigen, dass Squeak eigentlich ein hervorragendes > Werkzeug für die Gymnasiale Oberstufe ist. Dazu habe ich auch einen > Artikel für die Zeitschrift Log In geschrieben; ob und wann der > erscheinen wird weiß ich aber nicht. > > Ich plane, Squeak in einer AG in der Mittelstufe einzusetzen. Ich habe > dort eine Klasse in Mathematik (nächstes Schuljahr: Klasse 7) und eine > Reihe von Schülern, gerade auch Mädchen, haben mich gefragt, ob ich > ihnen nicht zeigen können "wie man programmiert". Ich habe vor, das > mit Squeak auszuprobieren. > > Mein Problem ist dabei, das ich noch nicht die Squeak-Land-"Denke" > erworben habe; ich denke in klassischen OOP-Strukturen (ich war schon > in den 80ern von Smalltalk begeistert). Mir ist noch unklar, ob ich > sehr analytisch an die Sache herangehen soll (welche Klassen muss ich > ableiten, damit ich das machen kann, was ich machen will) oder auf > SqueakLand-Manier (ich klone irgend welche Objekte und ändere > Attribute(?)). > > Die klassische OOP-Denke ist vielleicht für Klasse 7 eine > Überforderung; die SqueakLand-Denke führt vielleicht nicht weiter, sie > ist zu wenig abstrakt. Aber ich kann das noch nicht beurteilen. > >> Ich freue mich auf Eure Antworten! > > Ich stecke im Moment mitten in Abitur-Prüfungen und Korrekturen und > lese diese Liste nur 1..2-Mal im Monat. Hoffentlich kommt meine > Antwort nicht zu spät. > > kf > |
Markus Gaelli wrote:
> Hallo, > > angeregt durch Esthers berechtigte Kritik, dass Autofahren auf Dauer > langweilig ist, > werde ich am Linuxtag mit einer oder zwei Unterrichtseinheiten: > > "Goldener Schnitt und Fibonacci-Zahlen mit Etoys" Ich bräuchte, um's zu verstehen, eine grobe Liste der Schritte, die man macht, um eine solche Aufgabe _mit EToys_ zu lösen. Beispiel auf die klassische Weise (schnell und naiv skizziert): 1. Vorüberlegungen: 1. Fibonaccis sind eine Folge von ganzen Zahlen. 2. Man benötigt zu Berechnen der Zahlen zwei "Zustände": die aktuelle Zahl und die vorige Zahl. 2. Programmieren -> ClassBrowser 1. Ich richte also eine Klasse ein mit zwei Instanzvariablen ('akt' und 'letzt'), die von #new auf '1' gesetzt werden. 2. Es gibt eine Methode 'weiter', die letztendlich akt:=letzt+akt und letzt := akt ausführt (aber richtig!) 3. Es gibt eine Methode 'wert', die mir 'akt' zurückliefert. 3. Testen - In einem Transcript probiere ich diesen Entwurf aus. Squeak erlaubt es mir, den Zyklus schnell und ohne überflüssigen Ballast auch wiederholt zu durchlaufen. Erweiterungen der Aufgabe, Thema: OOP-Programmierpraxis: * Schreibe eine Methode 'wert: n', die die n-te Fibonacci-Zahl erzeugt. * Erweitere diese Aufgabe so, dass beliebige arithmetische und geometrische Folgen modelliert werden können. Entwerfe die Klassenhierarchie. Erweiterung der Aufgabe, Thema: GUI * Schreibe einen Button-Morph, der die aktuelle Fibonacci-Zahl als Beschriftung trägt und bei Betätigung 'weiter' aufruft. Erweiterung in Richtung Programmier-Paradigmen: * Unendliche Folgen in imperativen und _funktionalen_ Sprachen. kf |
Hallo Klaus,
> > Ich bräuchte, um's zu verstehen, eine grobe Liste der Schritte, die > man macht, um eine solche Aufgabe _mit EToys_ zu lösen. > > Beispiel auf die klassische Weise (schnell und naiv skizziert): > > 1. Vorüberlegungen: > 1. Fibonaccis sind eine Folge von ganzen Zahlen. > 2. Man benötigt zu Berechnen der Zahlen zwei "Zustände": die > aktuelle Zahl und die vorige Zahl. > 2. Programmieren -> ClassBrowser > 1. Ich richte also eine Klasse ein mit zwei Instanzvariablen > ('akt' und 'letzt'), die von #new auf '1' gesetzt werden. > 2. Es gibt eine Methode 'weiter', die letztendlich > akt:=letzt+akt und letzt := akt ausführt (aber richtig!) > 3. Es gibt eine Methode 'wert', die mir 'akt' zurückliefert. Die Idee ist, _drei_ Texte in ein "FibonacciFeld" zu werfen, diese mit Zahlen zu bestücken, und dann in jeder Runde den dritten in den zweiten, den zweiten in den ersten zu kopieren, und in den dritten die Summe vom ersten und zweiten zu packen. Also ganz analog Deinem Vorgehen, nur dass ich direkt Objekte nehme und zwar gleich drei davon. Aus Supplies (Esther, schimpf bitte nicht mit mir, hab grad ein englisches Squeak da... ;-) ein Playfield und die Texte holen und auf den Bildschirm werfen (Texte in Playfield). Benennen ("Fibonacci1" oder so), eine "1" eintragen, das Teil zweimal kopieren (grünes Halo ist in dem Fall ok, da kein Verhalten geteilt wird). Dann das FibonacciFeld "verantwortlich" machen, das heißt von ihm mittels des Auges einen "Viewer" öffnen, ein neues Skript erzeugen, und aus den Viewern der Fib1 bis Fib3 untenstehendes zusammenstöpseln. (Reglerwert findet sich in der "Text"-Kategorie der Text-Morphs und dient dem numerischen Setzen und Lesen von Werten. Ein Trick ist im _ersten_ Feld am Anfang ein Leerzeichen zu setzen, das wird ja ohnehin gleich überschrieben. Viele Grüße, Markus > 3. Testen > - In einem Transcript probiere ich diesen Entwurf aus. > > Squeak erlaubt es mir, den Zyklus schnell und ohne überflüssigen > Ballast auch wiederholt zu durchlaufen. > > Erweiterungen der Aufgabe, Thema: OOP-Programmierpraxis: > > * Schreibe eine Methode 'wert: n', die die n-te Fibonacci-Zahl > erzeugt. > * Erweitere diese Aufgabe so, dass beliebige arithmetische und > geometrische Folgen modelliert werden können. Entwerfe die > Klassenhierarchie. > > Erweiterung der Aufgabe, Thema: GUI > > * Schreibe einen Button-Morph, der die aktuelle Fibonacci-Zahl als > Beschriftung trägt und bei Betätigung 'weiter' aufruft. > > Erweiterung in Richtung Programmier-Paradigmen: > * Unendliche Folgen in imperativen und _funktionalen_ Sprachen. > > kf > |
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