Hallo ---,
ich habe die Möglichkeit in den Winterferien ein Workshop für eine 9.te Klasse im Fachbereich Informatik meiner alten Schule zu halten. Bevor mir meine ehemalige Lehrerin das mit der 9.Klasse verraten hat, dachte ich an einen Seaside Workshop für die Oberstufe. Dies fällt denke ich aber für die Kleinen flach. Da sie soweit ich weiß, überhaupt keine informatische Vorbildung besitzen, dachte ich nun an etwas in Richtung Squeak, E-Toys, etc. Da auf der Liste auch einige Lehrer sind, frage ich mal nach ein paar Tipps, was man so einem Zielpublikum präsentieren könnte. Die Rahmenbedingungen wären dann wie folgt: - Kurs in den Ferien (also nur freiwillige und motivierte Schüler ;) ) - Kein Vorwissen, maximal Umgang mit Windows, der Elternrat drängte auf eine Initiative um den immer wichtiger werden Bereich der Informatik noch früher einzuführen. Bisher startet meine ehemalige Schule erst ab der 10.Klasse mit rudimentärer Informatik (Word, Excel,...) und ab 11 dann Leistungskurse mit Pascal bzw. Deplhi programmieren. - 9.Klasse - Intensiv Workshop 2-3 Tage in den Ferien vermutlich 5-6 h am Tag, weiß ich aber im Moment noch nicht genau - Ich würde den Kurs halten (da die Bezahlung nicht sehr hoch sein wird) und vielleicht kann ich noch einen zweiten Kommilitonen von mir überreden. - Meine Vorbereitungszeit sollte auch eher gering bleiben, da ich zu der Zeit noch mitten im Semester bin, d.h. Skripte, Übungsaufgaben etc. wären schon sehr hilfreich - Hab selber keine Lehrerfahrung mit so jungen Mitmenschen aber sonst durchs Studium vorhanden (Seminarleiter, Vorlesungen gehalten, Tutor,...) Ihr könnt mir auch gerne von dem Vorhaben abraten, wenn ihr gute Gründe aufweisen könnt ;) Würde aber gerne meinen Teil zur Verbreitung von Squeak beitragen und meiner ehemaligen Schule (Helmholtz Gymnasium, Potsdam) bei der Einführung von so etwas helfen. Ich denke bei dem Workshop wird auch der eine oder andere Lehrer mir zur Seite stehen... aber diese Rahmenbedingungen müssen dann noch geklärt werden. Ich freue mich auf konstruktives Feedback :) Mit freundlichen Grüßen Micha |
Hallo Micha,
ich habe schon mit Schülern verschiedener Alterstufen Squeak-Kurse gemacht und bisher immer Erfolg gehabt, damit meine ich, dass die Teilnehmer begeistert bei der Sache waren und oft kein Ende finden konnten. Für diese Altersstufe wäre sicher ein Pacman-Spiel gut geeignet. Die Einführung in Squeak würde ich mit dem Erstellen einer Animation beginnen, erstmal zu einem frei gewählten Thema. Da kann man dann später schön den Pacman malen, der seinen Mund auf und zu macht. Eine Erläuterung dazu findest du im Buch "Powerful Ideas in the classroom". Teilweise ist schon auf deutsch verfügbar, sag Bescheid, wenn du das brauchst. Als Nächstes brauchst du ein Labyrinth und der Pacman muss sich darin bewegen. Je nachdem, wie schnell die Schüler das verstehen, kann man auch dazu die Beispiele aus dem Buch benutzen und dann für das Spiel abwandeln. Wenn die Schüler es schaffen, den Pacman durch das Labyrinth zu steuern, ist schon ein erstes Ziel erreicht. Dann kannst du je nach Zeit und Lust die Erbsen hinzufügen, die gefressen werden müssen, Geister, Obst, das zusätzliche Punkte bringt und überhaupt ein System, das die Punkte zählt. Dann kann jeder Schüler auch in seinem eigenen Tempo arbeiten, entweder am Layout rumbasteln oder immer noch mehr Funktionalität. Natürlich kommt man irgendwann an die Grenzen von Etoys, wenn die Skripte zu lang werden oder die Darstellung doch langsam. Aber ich denke nicht, dass du so weit in 3 Tagen kommst. Ich muss mal auf meinem Rechner im Büro nachsehen, was ich an Material habe, das kann ich dir dann schicken. Viel Spaß! Rita Am 29.11.2007 um 19:35 schrieb Michael Perscheid: > Hallo ---, > > ich habe die Möglichkeit in den Winterferien ein Workshop für eine > 9.te > Klasse im Fachbereich Informatik meiner alten Schule zu halten. > Bevor mir > meine ehemalige Lehrerin das mit der 9.Klasse verraten hat, dachte > ich an > einen Seaside Workshop für die Oberstufe. Dies fällt denke ich aber > für die > Kleinen flach. Da sie soweit ich weiß, überhaupt keine informatische > Vorbildung besitzen, dachte ich nun an etwas in Richtung Squeak, E- > Toys, > etc. Da auf der Liste auch einige Lehrer sind, frage ich mal nach > ein paar > Tipps, was man so einem Zielpublikum präsentieren könnte. Die > Rahmenbedingungen wären dann wie folgt: > > - Kurs in den Ferien (also nur freiwillige und motivierte Schüler ;) ) > - Kein Vorwissen, maximal Umgang mit Windows, der Elternrat drängte > auf eine > Initiative um den immer wichtiger werden Bereich der Informatik > noch früher > einzuführen. Bisher startet meine ehemalige Schule erst ab der > 10.Klasse mit > rudimentärer Informatik (Word, Excel,...) und ab 11 dann > Leistungskurse mit > Pascal bzw. Deplhi programmieren. > - 9.Klasse > - Intensiv Workshop 2-3 Tage in den Ferien vermutlich 5-6 h am Tag, > weiß ich > aber im Moment noch nicht genau > - Ich würde den Kurs halten (da die Bezahlung nicht sehr hoch sein > wird) und > vielleicht kann ich noch einen zweiten Kommilitonen von mir überreden. > - Meine Vorbereitungszeit sollte auch eher gering bleiben, da ich > zu der > Zeit noch mitten im Semester bin, d.h. Skripte, Übungsaufgaben etc. > wären > schon sehr hilfreich > - Hab selber keine Lehrerfahrung mit so jungen Mitmenschen aber > sonst durchs > Studium vorhanden (Seminarleiter, Vorlesungen gehalten, Tutor,...) > > Ihr könnt mir auch gerne von dem Vorhaben abraten, wenn ihr gute > Gründe > aufweisen könnt ;) Würde aber gerne meinen Teil zur Verbreitung von > Squeak > beitragen und meiner ehemaligen Schule (Helmholtz Gymnasium, > Potsdam) bei > der Einführung von so etwas helfen. Ich denke bei dem Workshop wird > auch der > eine oder andere Lehrer mir zur Seite stehen... aber diese > Rahmenbedingungen > müssen dann noch geklärt werden. > > Ich freue mich auf konstruktives Feedback :) > > Mit freundlichen Grüßen > Micha > > > > |
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Hallo Micha,
Michael Perscheid schrieb: > ich habe die Möglichkeit in den Winterferien ein Workshop für eine > 9.te Klasse im Fachbereich Informatik meiner alten Schule zu halten. ich empfehle Dir in der neunten Klasse das "Etoysgeschwisterchen" Scratch (scratch.mit.edu) zu verwenden. Es dürfte wesentlich intuitiver sein als Squeak. Nach meinen Erfahrungen haben Neuntklässler mit Scratch sehr schnell Erfolgserlebnisse und lernen sehr informatiknah - es kann eigentlich in Deinem Workshop nicht viel schiefgehen. :) Als Anregung und/oder Leifaden kannst Du Dir ja mal meine UE anschauen: www.funlearning.de Ggf. kann ich Dir auch ein paar Scratchboards leihen. http://scratch.mit.edu/pages/scratchboard Beste Grüße, Ralf -- Ralf Romeike Didaktik der Informatik, Universität Potsdam E-Mail: [hidden email] Tel.: 0331/ 977-3108 |
Hallo Micha!
On Fri, 30 Nov 2007, Ralf Romeike wrote: > ich empfehle Dir in der neunten Klasse das "Etoysgeschwisterchen" > Scratch (scratch.mit.edu) zu verwenden. Es dürfte wesentlich intuitiver > sein als Squeak. Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen, zumal Du mit drei Tagen einen eher knapp bemessenen Zeitrahmen hast. Scratch ist auch meiner Erfahrung nach intuitiver zu bedienen, als die eToys, bietet vor allem weniger Risiken für technische Schwierigkeiten, weil es auf der anderen Seite in seinen Möglichkeiten beschränkter ist. Von diesen Grenzen wirst Du aber in drei Tagen wenig merken. Sie bestehen im wesentlichen darin, daß es nur Variablen mit numerischen Werten, keine Parameter für Skripte und lediglich broadcast-Nachrichten gibt. Ritas Vorschlag, einen Computerspielklassiker nachzubauen, halte ich für die Jahrgangsstufe auch für gut geeignet. Ich selber habe das bislang mit 7. und 11. Klassen ausprobiert. Scratch hat hier auch noch den Vorteil, daß einem über <http://scratch.mit.edu> eine quasi unendliche Fülle an Beispielprojekten zur Verfügung steht, die man als registrierter Benutzer auch näher inspizieren kann. Was sich bei uns an der Schule als Einstiegsprojekt z.B. ganz gut bewährt hat, ist ein Autorennen für zwei Spieler. Da kann man dann Rundenzähler und diverse Schikanen einbauen, sich eine Lösung fürs Überholen überlegen, die Autos wie bei einer Carrera-Bahn selbständig der Strecke folgen lassen und je nach physikalischem Vorwissen der Schüler eine mehr oder minder realistische Geschwindigkeitssteurung per Tastaturbefehle programmieren. Da verändert dann ein Tastendruck beispielsweise nicht die Geschwindigkeit, sondern die Motorkraft, mithin die Beschleunigung. Ich selber würde die Schüler tendenziell ohnehin eher zu zweit an einen Rechner setzen. Dann hast Du weniger Gruppen parallel zu betreuen und deren Fragen/Probleme zu klären und vor allem die beiden jeweils die Chance, ihre Probleme erst einmal selbst zu diskutieren und gemeinsam eine Lösung zu finden. Schöne Grüße Markus ----------------------------------------------- Markus Schlager m.slg(at)gmx.de |
In reply to this post by michaelperscheid
Hallo,
in einem Programmierkurs für die Klassen 8-11 am Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe (Grüße nach Potsdam !) habe ich gute Erfahrungen mit folgender Reihenfolge gemacht: 1. Buch "Squeak - Learn Programming with Robots" (S. Ducasse) - etwa 12 Doppelstunden 2. EToys - etwa 8 Doppelstunden 3. (volles) Squeak - Spiele programmieren wie Pong, Breakout oder Tetris Zu Scratch kann ich leider noch nichts sagen, ich habe es noch nicht ausprobiert. Den Text (1.) finde ich didaktisch gut aufgebaut. Das Buch enthält praktisch alles, was man für die Vorbereitung eines Anfängerkurses braucht. Voraussetzung ist, dass die Schüler für Mathe, speziell für Geometrie empfänglich sind und nicht abschalten, wenn sie gefragt werden, zu wieviel Grad sich die Winkel in einem Dreieck aufaddieren. Schön ist, dass die Option vorbereitet wird, mit EToys bzw. mit Squeak weiterzumachen. Gruß Pascal
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