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R. Baumann on
Dec 02, 2010; 6:14pm
URL: https://forum.world.st/Erinnert-Ihr-euch-noch-an-das-Treffen-im-Juni-2010-tp3068951p3069862.html
Nachdem Enrico Schwass, der neue Vereinsvorsitzende, in seiner kurzen Amtszeit schon bedeutende Dinge initiiert hat („Eulerprobleme gelöst“, „Smalltalk-Idiome“), ist nun auch Esther Mietzsch aktiv geworden, um durch einen lebendigen Bericht über das Squeak-Wochenende (in Potsdam) den Internet-Auftritt des Vereins auch für Außenstehende interessanter und damit den Verein selbst attraktiver zu machen.
Die Vortragsreihe eröffnete sie selbst mit „Computerspiele selbstgemacht“. Esther war die einzige, die den Mut hatte, sich der deutschen Sprache zu bedienen, während alle anderen – mehr oder weniger gekonnt – Englisch radebrechten. Warum eigentlich?
Bild 1: Förderverein Hinkelstein in Aktion (Esther Mietzsch).
Es schlossen sich Stefanie Platz, Philipp Tessenow mit einer Vorstellung sogenannter Phidgets an. Es geht ihnen dabei um reale, nicht nur um (wie sonst in Etoys) virtuelle Objekte. Ihr Motto lautet: „Objekte verstehen – nicht löten!“
Bild 2: Mit spitzen Fingern auf dem i-Pad (Bert Freudenberg).
Nun hatte Bert Freudenberg seinen Auftritt, der über neuere Aktivitäten in Squeakland berichtete, wo man Etoys wieder näher an Squeak heranführen wolle. Auch die Pharo-Leute sollen herangeholt werden; es sei nicht sinnvoll, getrennt zu verfahren.
Pascal Vollmer zeigte an einem Unterrichtsbeispiel zur Mechatronik (Zusammenwirken von Squeak mit SciLab) die Programmierung eines ballartigen Roboters.
Bild 3: Will er oder will er nicht? (Pascal Vollmer).
Über einen LivelyKernel verbreiteten sich Jens Linke und Robert Krahn; ihr Motto lautete (frei nach Seymour Papert): „Hard fun with Smalltalk!“.
Jens Mönig stellte sein BYOP-System („Buy Your Own Pet“) vor. Statt Skripten, Funktionen oder Prozeduren soll es jetzt nur noch Blöcke geben. Mönig möchte mit dem von ihm propagierten visuellen Programmiersystem die herkömmlichen Programmiersprachen ablösen und aus dem Informatikunterricht vertreiben. (Diese Radikalkur werden ihm die Informatik-Lehrer jedoch nicht abnehmen – schon deshalb nicht, weil ein rein grafisches System den bildenden Wert von Sprache leugnet. Informatik ist kein Nitendospiel. Schülerinnen und weibliche Studierende, die bekanntlich eher sprachliche Stärken haben, werden sich querstellen, denn BYOP begünstigt die Schreibfaulen und Analphabeten, es redet einer typisch männlichen Fummel-Informatik das Wort.)
Schließlich stellte Frank Lesser mit VisionSm ein vollständig kompiliertes Smalltalk-System vor.
Vor, zwischen und nach den Vorträgen traf man sich zum zwanglosen Fachsimpeln. Als „Smalltalk-Urgestein“ Dan Ingalls (samt Gattin) eintraf, herrschte Feiertags-Stimmung. Mit innigen Umarmungen begrüßte sich die Familie. (Für Besucher dieser Webseite: „Wenn Alan Kay Smalltalks Vater ist, ist Ingalls seine Mutter“, heißt es. Das bedeutet: Kay hatte die großen Ideen, Ingalls machte die Knochenarbeit, er trug das Kindlein aus. Übrigens geht auf ihn als passionierten Jules-Verne-Leser die Ballon-Metapher von Smalltalk zurück.)
Bild 4: Beim Fachgespräch mit prominentem Besucher (Mönig, Stepken, Ingalls).
Im Potsdamer Prominenten-Lokal traf man sich abends zum Wildschwein-Essen.
Bild 5: Dan und John in charmanter Umgebung (Fam. Ingalls, Rita, O’Keefe).
Der Sonntag (6. Juni 20109) war Vereinsangelegenheiten gewidmet, wurde aber durch Anwesenheit der jungen Squeak-Generation belebt.
Bild 6: Die junge Squeak-Generation sitzt in den Startlöchern (Fam. Mietzsch).
Was die Übersetzung betrifft, wurde vorgeschlagen, von der französischen Übersetzung die Punktnotation zu übernehmen, da das englische Genitiv-S im Deutschen zu sprachlich unschönen oder sogar fehlerhaften Ausdrücken führt (Beispiel: Rita’s ist Maus darüber“).
Bild 7: Was Scratch kann, können wir schon lange (Esther jun.).





